Foxterrier Eric von Barge

Bundeszuchtprüfung 2015

 

Nachdem wir im Jahr 2014 die Junghundprüfung, Bauprüfung und Brauchbarkeitsprüfung Hessen abgelegt hatten, waren wir nach einer erfolgreichen gemeinsamen Jagdsaison 2014/15 auf der Suche nach einer neuen Herausforderung und so begannen im Frühjahr 2015 die Vorbereitungen für die herbstliche Zuchtprüfung Als diese nach vielen Höhen aber auch den dazugehörigen Tiefen abgeschlossen waren (ich weiß jetzt, warum man den Apport die Königsdisziplin beim Terrier nennt), entschieden wir uns dazu, gleich BZP in Haldensleben/Sachsen-Anhalt zu melden.

Als ich nach der Meldung die Prüfungsunterlagen mit den Prüfungsgruppen bekam, rutschte mir dann erst einmal das Herz in die Hose: Außer mir hatten fast nur namenhafte Züchter und erfahrene Hundeführer gemeldet – und ich als Erstlingsführer mittendrin! Hätte ich vielleicht doch für den Anfang eine normale ZP melden sollen? Aber egal, es gab kein Zurück mehr.

Am Vorabend der Prüfung ging es dann los. Wir verließen die heimischen Gefilde und nach ca. 4,5 Stunden Fahrt konnten wir unser Hotelzimmer in Haldensleben beziehen. Am nächsten Morgen fiel leider aufgrund eines Anfängerfehlers das Frühstück aus, da unser Schleppwild noch nicht vollständig aufgetaut war, doch glücklicherweise verfügte das Hotelzimmer über eine warme Heizung. Um ca. 9 Uhr ging es nach kurzer Begrüßung am Treffpunkt durch den Prüfungsleiter Andreas Luthe, einer Kurzbesprechung und Kontrollieren der Papiere ab zur Hasensuche. Bereits nach 5 Minuten gingen drei Hasen direkt vor uns hoch. Leider war ich zu langsam und Eric hatte sie gesehen, sodass ein anderer Hund dran war. Das Spiel wiederholte sich noch zwei Mal, ohne dass wir zum arbeiten kamen, doch glücklicherweise mangelte es nicht an Hasen und irgendwann waren wir an der Reihe. Eric nahm die Spur sofort auf und wurde nach wenigen Metern spurlaut. Diesen Moment, in dem er laut wurde, werde ich wohl nie vergessen und ich konnte nur mit Mühe eine Freudenschrei unterdrücken. Dabei zeigte Eric zur Zufriedenheit der Richter hervorragenden Spurwillen, verfolgte Meister Lampe weit und schaffte auch einen Bewuchswechsel. Die erste Hürde war somit genommen.

Nach einer kurzen Pause fuhren wir weiter zur Schleppenarbeit. Die Revierverhältnisse bereiteten mir dabei etwas Unbehagen, dass wir die Schleppen im heimischen Vogelsberger Wald-und Wiesen-Revier nur auf Wiesen geübt hatten. Hier war jedoch von einer Wiese weit und breit keine Spur, sondern nur Äcker soweit das Auge reicht. An so etwas hatte ich bei unseren Vorbereitungen überhaupt nicht gedacht. Aber glücklicherweise bereiteten die Schleppen auf dem Rapsacker Eric weniger Bauchschmerzen als mir und bis zum Mittag war die zweite Herausforderung gemeistert.

 

Nach der „Halbzeit“ ging es dann erst einmal in unser Suchenlokal, wo wir uns die klammen Finger und leeren Mägen mit einer warmen Soljanka wärmen konnten.

 

Dann stand das Stöbern an. Dazu fuhren wir in ein Waldrevier, das den Hunden ausreichend Möglichkeit bot, zu zeigen, „was sie drauf haben“. Als wir an der Reihe waren, wurde ich gebeten, Eric zu schnallen und zum Stöbern voran zu schicken, was er prompt tat und das Revier systematisch durchkämmte, wie ich auf seinem GPS-Tracker sehen konnte. Auch hier wurde mir in Nachhinein bewusst, dass ich beim Üben nicht bedacht hatte, dass der Hund vom Stand aus geschnallt wird und Eric es gewohnt ist, mit mir durchzugehen. Aber glücklicherweise bereitete ihm hier die Abweichung von den Übungen -wie schon bei den Schleppen- weniger Probleme als mir. Am Ende gab es sogar noch ein Lob von der Richtergruppe, weil Eric von jedem Richter gesehen wurde und beim Stöbern Kontakt zu mir gehalten hatte.

 

Nun noch die letzte Disziplin: Die Wasserarbeit. Dazu setzte sich der Prüfungs-Konvoi ein letztes Mal in Bewegung, um ein nahe gelegenes Gewässer anzusteuern. Hier rächte sich dann doch ein Ausbildungsfehler. Ich hatte die Wasserarbeit zuvor immer am gleichen Gewässer geübt, welches er problemlos annahm. Das unbekannte Gewässer hingegen bereitete ihm Probleme beim Annehmen des Wassers, was zu Punktabzug führte. Als er jedoch drin war, lief es wieder und er konnte das Geübte der letzten Monate wieder abrufen und auch die Schussfestigkeit am Wasser war kein Problem.

 

Am Ende hatten wir dann die BZP mit 110 Punkten bestanden und waren um etliche Erfahrungen und Eindrücke reicher. Sicher wäre hier und da noch der eine oder andere Punkt zu holen gewesen, aber dafür, dass es meine erste (B)ZP war, bin ich rundum zufrieden.

 

Mein herzliches Dank gilt an dieser Stelle der Züchterin Julia Höppe, Beatrix Balluff und unserem Lehrgangsleiter Andreas Deeg (Hubertus Gießen) nebst seiner Frau Margit Deeg, die mich während unserer Vorbereitungen immer mit Rat und Tat unterstützt haben sowie Paul Höppe, der mich am Prüfungstag „unter seine Fittiche“ nahm und somit maßgeblich zum guten Ergebnis beitrug.

Ein herzliches Dankeschön auch an die Richtergruppe, die an diesem Tag alles dafür tat, um das Beste aus jedem Hund heraus zu holen.

 

Mario und Weiß und Eric von Barge (JP, BP, BZP, lt, sl, spl, EF, SJ, SwH)

 
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